Vom Trinken und vom Nüchtern werden

Ein Podcast von AA‘s für alle, die mehr über Alkoholismus erfahren wollen.
Since 03/2024 13 Episoden
012 - Patricks Geschichte: Durchmogeln bis zum Geht-nicht-mehr

09.10.2024 91 min

Patrick schildert uns die Entwicklung seines Alkoholismus und beginnt bei seiner frühen Kindheit, Anfang der 70er Jahre. Eine Kindheit, geprägt davon, dass er von seiner Großmutter versorgt wird, während die Mutter arbeiten geht. Durch zwei längere Krankenhausaufenthalte bis zu seinem 6. Lebensjahr wird die Bindung zur Mutter immer wieder gestört. Vieles was er erzählt klingt nach einer munteren Kindheit, sein Vater ein Abenteurer und nicht sehr präsent im Familienleben, die Familie lebte in einer offenen Hausgemeinschaft mit Künstlern und als Einzelkind bekommt er viel Aufmerksamkeit,auch materiell, aber gesehen fühlt er sich nicht, irgendwas fehlt. Einige Familienmitglieder trinken viel und dem wird nicht viel Bedeutung beigemessen, es ist normal.Mit 15 Jahren geht es dann bei ihm los, er trifft sich mit Freunden zum Bierdosen-Shooten und findet gleich Gefallen am Rausch und diesem Trinkritual.Alkohol bedeutet „Spaß“ haben, er findet immer Gleichgesinnte, will Party machen;in der Bundeswehr, in einer Punk-Band, im Alltag, diese Haltung eines Jugendlichen begleitet ihn, bis er mit 44 Jahren trocken werden kann. Er mogelt sich mit diversen Jobs durchs Leben, die Partys fanden am Ende alleine am Küchentisch statt.Zum Glück gab es ein Al-Anon Meeting (das 12 Schritte Programm für Angehörige von Alkoholikern) in dem Gebäude, wo er seinen Proberaum hatten. Er hat seine Mutter dort hingeschickt, als die Beziehung zu ihr immer schwieriger wurde und sie ist hingegangen … Durch das Al-Anon Programm verändert sie sich und ihre Beziehung zu ihm. Es dauert dann aber noch 3 Jahre un...
011 - Claudias Geschichte: Ich wollte gerettet werden

17.09.2024 66 min

Unser heutiger Gast ist Claudia. Sie erzählt uns von den extremen Angst- und Minderwertigkeitsgefühlen, die sie schon als Jugendliche plagten. Sie suchte Erleichterung durch Magersucht, Bulimie, selbstverletzendes Verhalten und schließlich Alkohol. Sie nahm Antidepressiva, machte Therapie, ging in Kliniken, zog ins Ausland, dann zurück nach Deutschland, fing Beziehungen an und beendete sie wieder - nichts konnte ihre seelischen Schmerzen lindern. Sie erhoffte sich immer, das jemand sie heilen könne, ohne dass sie dafür etwas tun müsste - doch das funktionierte nie.Mit 38 Jahren hatte sie endlich ihren Tiefpunkt erreicht und fing an, zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen. Mit 41 fand sie ihre erste Sponsorin und fing an, die 12 Schritte von AA zu arbeiten. Sie lernte, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und das zu genießen, was schön ist. Heute ist sie seit 11 Jahren stabil trocken und clean, hat einen Beruf, der ihr Freude macht, und lebt mit ihrem Partner und seinen Kindern zusammen. Was sie Leuten mitgeben würde, die noch ein Problem mit (oder auch ein Problem ohne Alkohol) haben? "Probier' AA doch einfach mal aus!" https://www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/onlinemeetings/termin-gebunden/https://www.dr-reisach-kliniken.de/adula-klinik.html
010 - Marions Geschichte: AA und Zen

02.09.2024 68 min

Marion erzählt uns von ihrem Aufwachsen mit ihren Eltern, die beide alkoholkrank waren, in einer Familie, in der kein Raum für Emotionen war. Als Kind war Spiritualität schon so anziehend für sie, dass sie Nonne werden wollte. Mit 7 Jahren inspiriert durch die Serie „Raumschiff Enterprise“ und vor allem Mr. Spock erfährt sie von Meditation. Sie besorgt sich als Zehnjährige eigenständig ein Heft darüber und fängt an zu meditieren. Jahrzehnte später wird sie zur Meditation zurückkehren. Sie kommt früh in Kontakt mit Alkohol, hat mit 12 Jahren ihren ersten Vollrausch und ein Leben mit Alkohol sogar am Arbeitsplatz wurde normal. Sie beschreibt das Familienleben und wie sich ihr eigener Alkoholismus entwickelte, obwohl sie das abschreckende Beispiel der Eltern vor Augen hatte. Als sie Mitte Zwanzig war, hörte der Alkohol auf zu funktionieren und wendet sich gegen sie. Depression, chronische Rückenschmerzen und Angstzustände zwingen sie zum Handeln. Welche Rolle der Dalai Lama und ein amerikanischer Zen-buddistischer Mönch in ihrer Genesung spielen, das erfahrt ihr auch in dieser Episode.
009 - Ruperts Geschichte: ein Mensch unter Menschen

16.08.2024 44 min

Unser heutiger Gast ist Rupert. Er wurde Künstler, lebte ein wildes Leben, und Alkohol war seine große Geliebte, die sich langsam und unmerklich immer mehr gegen ihn wandte. Nach einem letzten Exzess landete er schließlich 1999 bei AA (Anonyme Alkoholiker). Er sprach ein naives Gebet, und seit dem konnte er trocken bleiben. Nach 24 Jahren ohne Alkohol und ohne Sponsor und Schritte-Arbeit hatte er einen erneuten Tiefpunkt - er war zerfressen von Groll und Verbitterung. Er war ein Fuchs, der alle Menschen einsortierte - bist du meine Beute, oder bist du ein Jäger?Heute erzählt er uns voller Begeisterung davon, wie die Arbeit mit seinem Sponsor ihm dabei hilft, ein Mensch unter Menschen zu werden und immer mehr Frieden und Harmonie zu erfahren.
008 - Egberts Geschichte: Erfolg war kein Schutz gegen Alkoholismus

29.07.2024 59 min

In dieser Episode ist Egbert bei uns zu Gast und nach 37 Jahren bei den AA (anonyme Alkoholiker) gibt es einiges zu erzählen. Als Wunschkind in der Nachkriegszeit geboren, erinnert er sich vor allem an den Druck der Eltern etwas leisten zu müssen und das Gefühl, den Ansprüchen nicht zu genügen. Im Rudersport findet er seinen Platz, kann als Jugendlicher außerordentliche Erfolge feiern und die Geborgenheit einer Gemeinschaft finden. Mit dem Studium endet seine Sportkarriere und er verliert damit dieses identitätsstiftende Element. Er fängt da erst an zu trinken, weil dann “alles leichter” geht und damit beginnt sein Weg in den Alkoholismus. Die Krankheit bricht bei ihm relativ schnell aus und weder berufliche Erfolge, noch seine liebe Frau konnten ihn davor bewahren. Zum Glück ist da Tante Uschi, denn, Tante Uschi war bei AA.
007 - Danas Geschichte. Eine Meisterin der Verleugnung

10.07.2024 70 min

Heute hatte ich Dana zu Gast. In der Kindheit und Jugend hat sie, bis auf einige Ausreiser  eher wenig getunken. Aber im Studium wurde es dann langsam mehr, bis sie die rote Linie überschritten hat. Dabei waren es vor allem Ängste, die sich Gehör verschaffen wollten. Obwohl es ihr mit dem Trinken immer schlechter ging, hat sie sich selbst und andere Personen darüber angelogen und die Sucht verleugnet. In ihrem Job als Lehrerin wurde es so schlimm, dass sie schon morgens getrunken hat. Im Krankenhaus konnte sie entgiften und lernte dort die Anonymen Alkoholiker kennen. Zu Anfang ihrer Trockenheit wurden dann aber die Ängste und ihr Liebeskummer schlimmer. Sie versucht weiter zu funktionieren, nur jetzt ohne Alkohol. Dann musste sie “alle Viere von sich strecken” und vor dem Leben kapitulieren. In einem glücklichen Moment kurz vor einem Rückfall half ihr dann Frau aus AA, die später ihre Sponsorin wurde. Zum Schluss des Interviews beschreibt sie, was Sponsorschaft ist, und wie man gemeinsam die 12 Schritte aus dem blauen Buch arbeitet. Dadurch erschloss sich ihr die “ganze andere Welt” über die Meetings hinaus.  Zum Schluss der Sendung lese ich eine Nachricht von einem Hörer vor. Vielen Dank für das schöne Feedback.
006 - Pauls Geschichte: Trinken trotz Meetings

24.06.2024 63 min

Paul erzählt uns, wie er schon als Kind mit Alkohol in Kontakt gekommen ist, dass er als Jugendlicher meistens bis zum Blackout trinkt und wie Alkohol in seinen frühen 20ern dann zu seinem täglichen Begleiter wird. Ein Psychologe versucht ihm 2 Jahre kontrolliertes Trinken beizubringen, Schuldgefühle nagen zunehmend an ihm, „Schönreden“ (Verleugnung) funktioniert irgendwann nicht mehr, das Gefühl sein Leben und Talent zu verschwenden und ein demütigender Moment im Krankenhaus, führen ihn dann mit 28 Jahren in sein erstes AA Meeting. Dort erfährt er, dass Alkoholismus eine fortschreitende, tödliche Erkrankung ist und fühlt sich verstanden. Ab da geht er täglich ins Meeting, begeistert von der Gemeinschaft und der Spiritualität (2. Schritt und so…) schaffte er es aber nicht länger trocken zu bleiben, bis er nach einem Meeting eindrücklich auf den ersten Schritt hingewiesen wird. Schritt 1: „Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern können“. Paul erzählt uns, was ihm geholfen hat diesen Schritt zu verstehen und zu gehen und wie es dazu kam, dass er aus heiterem Himmel, 1 Jahr später, im Biergarten ein Weizen bestellt und 3 Tage im Rückfall war. Wir sprechen dann noch über die Programmarbeit und die 12 Schritte, wer sie nicht kennt. https://www.anonyme-alkoholiker.de/downloads/Zw%C3%B6lf-Schritte.pdf Am Anfang sprechen wir von Alanon das ist das 12 Schritte Programm für die Angehörigenhttps://al-anon.de/ 
005 - Linos Geschichte: Lust auf Leben

06.06.2024 75 min

Unser heutiger Gast ist Lino. Er erzählt uns davon, wie er bei seiner alkoholkranken Mutter aufgewachsen ist und miterleben musste, wie sie an den Folgen ihrer Krankheit starb. Trotz dieses abschreckenden Beispiels hatte Alkohol eine große Macht über ihn. Er berichtet von seinem mangelnden Lebenswillen, und davon wie er Alkohol von Anfang an einsetzte, um sich selbst zu zerstören. Mit 19 lernte er AA (Anonyme Alkoholiker) kennen, und besuchte die Meetings zunächst als Gast. Nach und nach kam er immer mehr in der Gemeinschaft an, und konnte sich schließlich seinen eigenen Alkoholismus eingestehen. Er arbeitete die Schritte mit einer Sponsorin und ist heute über 3 Jahre clean und trocken. Heute sagt er: "ich muss nicht mehr kämpfen - weder mit der Welt, noch mit mir selbst, noch mit Alkohol."
004 - Renates Geschichte: Mehr als 40 Jahre bei AA

18.05.2024 57 min

Heute war Renate bei uns zu Gast, sie wurde mit 24 Jahren trocken und ist Mitglied der Anonymen Alkoholiker. Jung zu AA zu kommen bedeutet für manchen von uns, dass die Krankheit Alkoholismus heftig zuschlagen muss. Kurz nach unserem Gespräch wird mir auch hier wieder das unglaubliche Glück in ihrer Lebensgeschichte bewusst. Wenn dieser junge Assistenzarzt nicht als letzten Möglichkeit kompletten Blutaustausch gesehen hätte und man nicht auf ihn gehört hätte …Ich habe gebannt ihrer Lebensgeschichte gelauscht, dieser Reise zu sich selbst, die vor über 40 Jahren begann und zeitlos ist. Und ich ganz persönlich habe auch noch die Hoffnung mitgenommen, dass das mit dem regelmäßigen Schreiben bei mir auch noch was werden könnte. Hier Informationen zu Two Way Prayer auf Englisch: https://www.twowayprayer.org/
003 - Lou's Geschichte: Ein dritter Ausweg

04.05.2024 46 min

Mein heutiger Gast ist Lou. Schon als Kind hatte er das Gefühl, dass mit der Welt – oder mit ihm – irgendetwas nicht stimmt. Er fühlte sich damit alleine, und begann schon mit 11 Jahren, Alkohol und Cannabis zu konsumieren, um sich besser zu fühlen. Mit 18 Jahren kam er an seinen Tiefpunkt. Er dachte, es gäbe nur zwei mögliche Auswege aus seiner Depression: Suizid oder harte Drogen.Er erzählt uns, wie er AA und NA fand und dort einen dritten Ausweg kennenlernte. Er arbeitete die 12 Schritte mit Hilfe einer Sponsorin und lebt nun bereits seit 5 Jahren ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben ohne Drogen und Alkohol. Heute sagt er über sich selbst, dass er inzwischen keine Drogen und keinen Alkohol mehr braucht, weil er das, was er früher in diesen Substanzen gesucht hat jetzt in der Spiritualität und der Gemeinschaft von AA und NA findet. AA Meetings findest du hier: www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/meetingssucheMehr über NA kannst du hier erfahren: https://narcotics-anonymous.deSolltest du akute Suizidgedanken haben, kannst du die Telefonseelsorge unter der 0800 111 0 111 rund um die Uhr erreichen.
002 - Ivonnes Geschichte: Raus aus der Angst

27.04.2024 43 min

Mein heutiger Gast ist Ivonne. Seit ihrer Pubertät verwendete sie Alkohol, um ihre Ängste zu behandeln. Sie erzählt uns von ihren Blackouts, dem Abbruch des Studiums und ihrer Unfähigkeit, Beziehungen zu führen. Mit 30 fand sie zu AA, arbeitete die 12 Schritte mit einer Sponsorin und lies Gott dabei außen vor, weil sie die Idee einer höheren Macht blöd fand. Sie berichtet, wie AA ihr geholfen hat, viele ihrer Ängste zu überwinden und davon, wie sie sich selber kennen- und lieben lernte.Das Düsseldorfer Hafen-Meeting, das im Podcast erwähnt wird findet Donnerstags um 20:00 Uhr statt. Du findest es auf www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/meetingssuche
001 - Dominiques Geschichte: Aus der Sucht zu den AA (Anonyme Alkoholiker)
Wie die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker das Leben verändert

12.03.2024 75 min

Dominique spricht mit mir über ihr Aufwachsen in einer alkoholkranken Familie, ihren 2jährigen Aufenthalt in der Jugendpsychatrie, ihr Studium, wie sie eine Familie gegründet hat. Bei all dem Glück und Unterstützung, die sie hatte, musste die Familienkrankheit Alkoholismus doch voll ausbrechen. Als sie mit 29 Jahren ihren Weg zu AA findet, kann ihr neues nüchternes Leben beginnen. Nach dem aufgezeichneten Gespräch wird mir klar, dass sie, die „Systemsprengerin“,  wirklich sehr viel Glück gehabt hat auf ihrem Weg und all die Maßnahmen, die anscheinend nicht funktioniert haben, doch funktioniert haben. Ich freue mich schon auf Teil 2… Danke, dass du bei uns warst. Den Link zu DAS MITTAGSMEETING (12:00 - 13:00 Uhr), das im Gespräch erwähnt wird, findest du auf der Webseite der Anonymen Alkoholiker. 
000 - Vorstellung des Podcasts
Sandra und Sarah stellen sich und den Podcast vor.

11.03.2024 5 min

In der Episode Null stellen Sandra und Sarah den Podcast vor. Es wird kurz besprochen, was euch im Podcast erwartet. Viel Spaß damit.